Magnesium ist der leichteste metallische Konstruktionswerkstoff und besitzt ein sehr gutes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht. Mit einem Anteil am Fahrzeuggewicht von weniger als 1 % spielt das Leichtmetall derzeit noch eine unbedeutende Rolle. Doch rechnet man in den nächsten 10 Jahren mit einem deutlichen Anstieg. Konsequenter Magnesiumeinsatz könnte das Fahrzeuggewicht um bis zu 10 % verringern. Mit Hilfe neuer Legierungen und Verfahren konnten bisherige Schwächen wie z.B. ungenügende Korrosion, geringere Festigkeiten größtenteils ausgemerzt werden. Das Problem der schlechten Schmied- und Umformbarkeit wurde durch den Druckguß gelöst. Er eignet sich bestens für kompliziert geformte Teile und erfordert nur wenig mechanische Nachbearbeitung. Magnesium-Druckguß wurde bereits 1989 von Mercedes-Benz weltweit zum ersten Mal in einem sicherheitsrelevanten Bauteil eingesetzt. Im Karosseriebau wurde mit Magnesium ebenfalls gute Erfahrungen gemacht. Eine mit Gießerei-Fachleuten entwickelte neue Dünnwand-Druckguß-Technik läßt eine Reduzierung der Materialstärke um bis zu 40 % auf weniger als 2 mm zu. Mit dieser Technik wurde bereits ein Armaturentafelträger hergestellt, auch Anbauteile der Karosserie können in Magnesium gegossen werden. Faserverstärktes Magnesium könnte auch beim Motorbau Verwendung finden. Magnesium steht fast unbegrenzt zur Verfügung und läßt sich gut recyclen. (Friedrich)
Magnesium im Fahrzeugbau
Magnesium in automotive engineering
Kunststoffe, München ; 83 , 11 ; ZM200-ZM204
1993
3 Seiten, 1 Bild
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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