Die französische Stadt Lille ist auf Sumpfgelände erbaut, das im Laufe der Jahrhunderte trockengelegt wurde. Sie heute 200000 Einwohner. Ihr Vorzug war leicht gewinnbare Kohle, die aber heute kaum noch abgebaut wird. Der heutige Vorzug Lilles ist seine Verbindung zum Kanaltunnel zwischen Frankreich und England. Durch Lille fahren künftig die Züge aus Paris und Antwerpen nach London, weshalb ein Bauboom ausgebrochen ist, der auch den Anschluß der Vorstädte an die Stadtmitte durch eine neue U-Bahnlinie vorsieht. Der 25 m tiefe Schacht dafür ist insofern ungewöhnlich, als er nur für Bauzwecke und nicht für eine spätere U-Bahnhaltestelle genutzt wird. In ihm wird die Tunnelbohrmaschine (TBM) zusammengebaut und für den Einsatz vorbereitet. Der Tunnel verläuft in klüftigem, wenig standfestem Ton, der in kleinen Blöcken vorkommt. Die 7,65-m-Durchmesser-Schild-Vortriebsmaschine hat Erddruckausgleich. Durch Schauminjektion wird der Ton zu einer klebrigen, gut gewinnbaren Paste, die vor Ort gleich als Injektionsmittel verbraucht wird und die Drehzahl des Schneidkopfes begrenzt. Der Ausbau erfolgt mit Stahlbetonsegmenten, die mit Neopren abgedichtet werden. Ein Vorschub von 1,25 m erbringt 55 m3 Haufwerk, etwa 120 t schwer, das gerade einen Zug von fünf Skips füllt, der von einer Diesellok gezogen wird. Die Maschine hat 26 unabhängig arbeitende Preßkolben, die einen Gesamtvorschub von 5200 t erbringen. Im Normalbetrieb werden bis 4 Ringe pro Schicht gesetzt. Durch Rohrleitungen wird Bentonit, Wasser und Druckluft zur TBM herangeführt.


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    Titel :

    Lille Metro


    Weitere Titelangaben:

    Die U-Bahn von Lille (Frankreich)


    Beteiligte:
    Smith, M. (Autor:in)

    Erschienen in:

    World Tunnelling ; 6 , 8 ; 327-328


    Erscheinungsdatum :

    1993


    Format / Umfang :

    2 Seiten, 3 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Englisch




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