Im Karosserierohbau zählen seit Jahren die Falznahtverklebung an Türen, Motor- und Heckklappe sowie dem Schiebedachrahmen und das Unterfütterungskleben an Motor- und Heckklappe zum Stand der Technik. Die Vorteile der Falznahtverklebung bzw. der Unterfütterung sind in der Reduzierung der Spaltkarosserie, einem verbesserten Dämpfungsverhalten sowie der erhöhten Bauteilsteifigkeit zu finden. Zu bedenken ist, daß die zu verklebenden Bleche nicht gereinigt und vorbehandelt werden können. Der Klebstoff muß also auf ölkontaminierten Blechen haften und erlangt seine Endfestigkeit erst im Lackofen. In der Übergangsphase muß eine definierte Konsistenz des Klebstoffs vorhanden sein um ein Herauslaufen aus der Fuge bzw. ein Auswaschen in den Vorbehandlungsbädern zu vermeiden. Diese Anforderungen werden von den heute eingesetzten heißhärtenden einkomponentigen Klebstoffen auf Epoxidharzbasis erfüllt. Bei der Türenfertigung im Rohbau wird aus Gründen einer höheren Festigkeit, beim Fügen der Türenplankung mit dem Innenblech, neben dem Falznahtkleben das Widerstandspunktschweißen auf dem Falz angewendet. Ausgangspunkt für Überlegungen, Front- bzw. Heckscheibe in die Karosserie direkt einzukleben, war ein Sicherheitsgesetz in den USA, nach dem sich im Falle eines Frontalcrashs bei einer Geschwindigkeit von 35 mph, die Frontscheibe nicht aus der Karosserie lösen darf. Mit der herkömmlichen Gummieinglasung war dies nicht möglich. Die Direktverglasung trägt durch die Verklebung von Front- bzw. Heckscheibe auch zur Erhöhung der Karosseriesteifigkeit bei. Als Klebstoffe werden heute hauptsächlich feuchtigkeitshärtende Polyurethanklebstoffe verwendet. Eine weitere Anwendung des Klebens in der Montage ist das Einkleben der Ansaugschale. Zum Einsatz kommt hier ein warmverpumpbarer Butylklebstoff. Die Vorteile des Klebens gegenüber anderen Fügetechniken liegen hier zum einen im Toleranzausgleich, dem Wegfall von zusätzlichem Dichtmaterial und der Montagezeitreduzierung.


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    Titel :

    Kleben in Rohbau und Montage


    Beteiligte:
    Hopf, B. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1995


    Format / Umfang :

    23 Seiten, 19 Bilder, 1 Tabelle


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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