Aluminium als Leichtbauwerkstoff ist eine ernstzunehmende Alternative zu fast jeglicher Stahl- oder Graugußanwendung im Automobilbau. Für eine Reihe solcher Aluminumbauteile ist eine Lösung oberflächentechnischer Fragen eine wesentliche Voraussetzung für den technisch erfolgreichen Einsatz. Dabei steht je nach Anwendungsfall der funktionelle Oberflächenschutz, gegebenenfalls auch eine adäquate Blechschicht, zur Sicherung der optischen Qualität oder die Bekämpfung der Kontaktkorrosion im Vordergrund. Grundsätzlich ist bei den Leichtmetallen zwischen den rein oberflächenbezogenen Anforderungen und der Kontaktkorrosionsproblematik zu unterscheiden. Die oberflächenbezogenen Problemschwerpunkte betreffen nicht nur die Oberflächenkorrosion. Hier ist in Einzelfällen auch die Verschleißbeständigkeit sowie die Optik ein wichtiger Punkt im Lastenheft. Nur die Berücksichtigung all dieser Faktoren und ihrer möglichen Wechselwirkungen untereinander führt zu einer technisch angemessenen Auswahl des geeigneten Oberflächenbehandlungsverfahrens. Weniger vielschichtig ist die Kontaktkorrosion. Sie beruht ganz einfach darauf, daß sowohl Aluminium als auch Magnesium thermodynamisch betrachtet zu den unedlen bzw. extrem unedlen Metallen zu rechnen sind, die im Kontakt mit edleren Werkstoffen, vornehmlich Stahl, aber auch Buntmetallen die Korrosion für den edleren Werkstoff gleichermaßen stellvertretend übernehmen, sofern beide Partner elektronen- und ionenleitend miteinander verbunden sind. Beim Einsatz der Verzinkung auf Stahl macht man sich dieses Phänomen zunutze, indem sich der Zinküberzug an Verletzungsstellen, an denen das Grundmetall freiliegt, für das Substrat opfert. An Bauteilen aus Leichtmetall ist dieses Verhalten hingegen in hohem Maße unerwünscht. Als Lösungsansatz bietet sich praktisch nur die Möglichkeit an, den edleren Partner in irgendeiner Weise durch eine Beschichtung oder einen Überzug vor dem unedleren Partner gleichsam zu verstecken. Für viele Einsatzfälle ist ein Oberflächenschutz allerdings überhaupt nicht erforderlich.


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    Titel :

    Oberflächentechnik im Automobil-Leichtbau


    Beteiligte:
    Strobl, C. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1995


    Format / Umfang :

    13 Seiten, 2 Bilder, 2 Tabellen, 9 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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