Diese Ausführungen befassen sich mit Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der flüssigen, organisch gelösten 1K- und 2K-Klarlacke für die Automobillackierung. Da sich die Laborprüfungen in den meisten Fällen nur auf die Prüfung isolierter oder nur in beschränktem Ausmaß kombinierter Einflußfaktoren erstrecken, muß bei den Entwicklungsaktivitäten auf die Außenauslage in besonders exponierten Regionen als entscheidendes Kriterium zurückgegriffen werden. Um dennoch eine schnelle Bereitstellung optimierter Systeme herbeizuführen, müssen die Hinweise der Außenauslagerung mit in Einzelprüfungen erarbeiteten theoretischen Ansätzen kombiniert werden. Das wird am Beispiel der Etsch- und Säurebeständigkeit beschrieben. Eine wichtige Erkenntnis aus Versuchen zur Verbesserung der chemischen Beständigkeit ist, daß die Glasübergangstemperatur möglichst oberhalb 60 Grad C liegen sollte, um derartige Schädigungen weitestgehend zu minimieren. Die Prüfmethoden spielen in jedem Fall eine wichtige Rolle. So ist letztendlich das Eigenschaftsbild der Klarlacke für die Automobillackierung eine Summe der in ihnen vereinigten Entwicklungskriterien. Hierbei sind die Chemikalien- und Kratzfestigkeit aufgrund ihrer Abhängigkeiten vom Glasübergangzustand eng miteinander verknüpft. Die Verbesserung der beiden Eigenschaften ist letztlich nur bis zu einem gemeinsamen Kompromiß möglich. Neben den mechanischen/technologischen Eigenschaften neu zu entwickelnder Klarlacksysteme ist auch die Verarbeitungssicherheit und Bandbreite derartiger Lacksysteme von ganz erheblicher Bedeutung. Auch hier bietet ein 'Baukasten' interessante Ansatzpunkte zur Erzielung einer guten Verarbeitbarkeit der neuen Lacksysteme. Gedacht ist an eine rheologische Modifikation der Lacke mit organischen oder anorganischen Rheologiehilfsmitteln.
Entwicklung richtungsweisender neuer Lacksysteme für den Klarlack
1996
13 Seiten, 16 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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