Im Fahrzeugbau kommt nahezu die gesamte Bandbreite aller Klebtechniken zum Einsatz. Der Schwerpunkt dieser Darstellung liegt auf der hochfesten strukturellen Klebung fester Substrate. Das wird anhand einiger Beispiele beschrieben. Diese Auswahl umfaßt erprobte Verfahren mit unterschiedlichen Substraten sowie neuere Anwendungen auf beschichteten Blechen. Hierbei wird die Lackschicht vereinfacht als Kunststoff bezeichnet. Verwendet wurden 2K-Polyurethan-Klebstoffe, Terokal-806, Terokal-6015, 1K-Klebstoffe und MS-Polymer (Terostat-935). Bei letzterem handelt es sich um eine neue Produktgruppe, die auf chemisch modifizierten Silanen beruht. MS-Polymere sind nicht kennzeichnungspflichtig, einfach zu handhaben, sehr beständig gegen Medien und Klimaeinfluß und haben eine ausgezeichnete Haftung auf den meisten Kunststoffen. Auch sind sie zum elastischen Kleben hervorragend geeignet, so zum Beispiel als elastische Unterfütterung bei der experimentellen Herstellung von PKW-Hauben aus bandlackierten Blechen. Der Auftrag der Klebstoffe 1K oder 2K erfolgt in aller Regel einseitig als Raupe auf das Trägerteil. Dieses muß an der Klebfläche frei sein von Trennmitteln (Silicone, Wachse u.ä.) und sonstigen Verunreinigungen. Gegebenenfalls muß gereinigt oder vorbehandelt werden. Die Reinigung kann erfolgen mit Lösemitteln oder wäßrigen Reinigern, eventuell verstärkt durch ein Ultraschallbad. Die Härtung von 2K-Klebstoffen kann stets durch Erwärmen beschleunigt werden, was in geheizten Preßformen oder beim Ofendurchlauf geschehen kann. Zu beachten ist dabei, daß durch unterschiedliche Materialien, Schichtdicken oder unterschiedlichen Wärmefluß Spannungen zwischen den Fügeteilen entstehen, die zur Bauteilschädigung führen können. Konstruktiv sollte das Kleben unterstützt werden durch ausreichende Überlappungsbereiche, Nut-Feder-Konstruktion und Vermeidung von Schälbelastung. 2-Komponentensysteme bieten sich vor allem für eine schnelle Härtung bei Raumtemperatur an. So ist etwa Terokal-806 für die Anwendung zum Kleben von Sitzlehnen über Jahre in der Großserie erprobt.
Kleben von Kunststoffen am Beispiel Fahrzeugbau
1996
10 Seiten, 2 Tabellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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Konstruktives Kleben im Fahrzeugbau
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Kraftfahrwesen | 1985
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