Die deutschen Gasversorger müssen von ihren Vorlieferanten, insbesondere aus Norwegen und Rußland, über die Jahreszeiten hinweg konstante Mengen beziehen. Zur Anpassung an den unterschiedlichen Bedarf müsssen relativ große Mengen Gas gespeichert werden, wozu als Untertagespeicher Poren- und Kavernenspeicher benutzt werden. Bei den Porenspeichern wird das Erdgas in den Poren eines Sedimentgesteins gelagert, das sich innerhalb einer geschlossenen geologischen Struktur aufwölbt. Kavernenspeicher sind unterirdische Hohlräume, die im Salzgestein durch Aussolung geschaffen wurden. Das Ein- und Ausspeichern wird in den Verdichtungs- und Entnahmestationen mit möglichst hohem Druck vorgenommen. Bei einem im Umfeld der Kaverne herrschenden Gebirgsdruck von 250 bar in 1000 m Tiefe, darf der Speicherdruck maximal 210 bar betragen. Durch technische Entwicklungen ist eine erhebliche Erweiterung der Speicherkapazitäten möglich. So kann mit neuen computergestützten Berechnungsverfahren für jede Kaverne der maximale Betriebsdruck genau ermittelt werden. Durch abgestimmten Parallelbetrieb benachbarter Kavernen läßt sich die langsame Verkleinerung des Hohlraumes abschwächen. Aufgrund ihrer physikalischen und technischen Eigenschaften können Kavernenspeicher sehr flexibel zur Spitzenlastabdeckung eingesetzt werden. Erdgasspeicher werden in Zukunft von zunehmender Bedeutung sein, da die Diskrepanz zwischen Aufkommens- und Absatzstruktur zunimmt und deshalb bis zu 20 % des Jahresbedarfs gespeichert werden müssen.
Polster für kalte Tage. Erdgas-Untertagespeicherung in Deutschland
Energie Spektrum ; 11 , 5 ; 14-18
1996
4 Seiten, 2 Bilder, 1 Tabelle, 4 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch