Das Unternehmen Dürr Systems hat in Rastatt (D) bei Daimler Benz eine neue Lackiererei für die A-Klasse errichtet. Die Anlage besitzt eine Kapazität von 800 Fahrzeugen/Tag. Die Vorbehandlungsanlage ist eine aus 10 Zonen bestehende Spritz-/Tauch-Durchlaufanlage. Hier wurde im Interesse der Qualität ein hoher Aufwand für die Badpflege betrieben. Es folgt die KTL-Beschichtung in einem Tauchbecken (170 m3). An das Spülen und Trocknen schließen sich die Stationen Decklack Vorbereiten und Decklackapplikation an. In der Vorbereitung werden von Robotern die Flanschflächen der Scheiben abgeklebt und die Kunststoff-Kotflügel angeschraubt. Der integrierte Lackierprozeß (WBL 1, WBL 2, Klarlack) benötigt im Gegensatz zur herkömmlichen Technologie mit getrennten Füller- und Decklack-Linien nur eine Linie und einen Trockner. Der Klarlack wird als Pulver-Slurry aufgetragen. Die Spritzkabinen stellen den neuesten technischen Stand dar. Die Außenapplikation der drei Lackschichten erfolgt in je einer 9-Glocken-ESTA-Station mit freiprogrammierbaren Seiten- und Dachmaschinen. Die Steuerung und Visualisierung aller Teilprozesse geschieht über das EMOS-System von Dürr (Equipment Monitoring and Operating System), das auch im Rohbau und in der Endmontage eingesetzt ist. Am Ende der Beschichtungslinie werden von drei Robotern die Nähte mit PUR-Material bei einer Temperatur von 80 Grad C abgedichtet. Die Technologie des rein elektrostatischen Naßauftrags von Funktionsschicht und Deckschicht ist innovativ und umweltschonend. Die Anlage ist prozeßflexibel und mit ihren Maßnahmen zur Schmutzvermeidung sowie der durchgängigen Reinraumtechnik auf eine Null-Fehler-Produktion ausgerichtet. An allen wirtschaftlich sinnvollen Stellen wurden die Prozesse automatisiert. Die Kostenziele wurden erreicht.
Der neue Lackierprozeß bei Daimler-Benz in Rastatt aus der Sicht des Anlagen- und Applikationsgeräteherstellers
1997
5 Seiten, 11 Bilder
Conference paper
German
Der neue Lackierprozeß Daimler-Benz Rastatt aus der Sicht des Lackherstellers
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