Beim Herstellungsprozess von Autositzen kommt es vor allem während des Transports der konfektionierten Bezugsgarnituren zur Ausbildung sich nicht erholender Falten und Knicke. Nacharbeit, Reklamationen und Differenzen zwischen Hersteller und Nutzer über die Bewertung der Qualität sind die Folgen. Zur Zeit ist nach EN 22313 die Knittewinkelmessung als Testverfahren für diese Eigenschaft der Flächengebilde genormt. Die Vergleichbarkeit zu Praxisbedingungen ist jedoch eher beim sogenannten Zylinder-Belastungsverfahren gegeben. Das zugehörige Beurteilungsergebnis wurde bisher subjektiv, d.h. durch Vergleich mit Etalons, bestimmt und als Note angegeben. Im Vortrag wird ein Messgerät vorgestellt, mit dem mittels Streifenprojektion und digitaler Bildverarbeitung Falten und Knicke erfasst werden können. Es ist sowohl für Proben textiler Flächengebilde als auch für fertig konfektionierte Teile auf Autositzen einsetzbar. Mit dem vorgestellten Belastungstest und dem Messverfahren wurden unterschiedliche Flächengebilde für den Stizbereich im Auto auf Knitterverhalten getestet. Gegenüber den Verbunden aus Velour/Schaum, Gewebe/Schaum und Gewebe/Vliesstoff ließen sich an den Geweben aus Flockgarn weniger scharf abgegrenzte Falten und ein deutlich besseres Erholungsvermögen nachweisen. Folglich ist beim Einsatz von Geweben aus Flockgarn mit weniger Qualitätsminderung durch verarbeitungsbedingte Faktoren zu rechnen.
Bewertung von Automobiltextil aus Flockgarnen hinsichtlich der Neigung zur Faltenbildung
Evaluation of automobile flock yarn textiles with regard to the formation of creases
2001
11 Seiten, 6 Bilder, 2 Tabellen, 9 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch , Englisch
Tema Archiv | 1995