Die Rohkarosserie ist, mit einem Gewichtsanteil von 25 % bis 30 % am Gesamtgewicht eines Mittelklassefahrzeugs, die schwerste Fahrzeugkomponente. Hochfeste, gut umformbare und korrosionsgeschützte Stähle liefern die Basis für Leichtbaukonzepte im Kraftfahrzeugbau. Etwa können durch die Vakuumbehandlung inzwischen Stähle mit sehr niedrigen Kohlenstoff- und Stickstoffgehalten sowie mit optimal eingestellter Legierungskombination hergestellt werden. Die Entwicklungstendenzen gehen bei allen Stahlgruppen zu verbesserten Umformeigenschaften bei gleichzeitiger Steigerung der Festigkeit. Bake-hardening-Stähle (etwa ZStE 180 BH) zeichnen sich durch eine Aushärtung, das heißt einen Streckgrenzenzuwachs am fertigen Bauteil aus, der erst nach dem Umformprozeß infolge der Wärmebehandlung beim Lackieren wirksam wird. Ein Verbesserter Korrosionsschutz ist vor allem bei der Anwendung dickenreduzierter, höherfester Bleche für Leichtbaukonstruktionen erforderlich. Die Korrosionschutzkonzepte reichen dabei von elektrolytisch zwei- oder einseitig verzinktem, beidseitig feuerverzinktem sowie im Schmelztauchverfahren mit Zink/Eisen-Legierung vorveredeltem Feinblech über spezielle In-line-Nachbehandlungen (Phosphatierung) bis zu organisch beschichteten verzinkten Karosserieblechen.
Entwicklungstendenzen bei Stahlwerkstoffen für den Leichtbau
VDI-Z Integrierte Produktion ; 138 , Special Ingenieur-Werkstoffe ; 22-28
1996
6 Seiten, 6 Bilder, 12 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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